MATCHY – Alles auf eine Karte

Nimmt man sich die Labels auf denen Matchy im Laufe seiner Karriere so released hat zur Brust, liest es sich ein wenig wie das Who is Who der Szene. Gleich mehrere Veröffentlichungen auf Katermukke, auf Stil vor Talent dem Imprint von Oliver Koletzki oder auch Suara, Heinz und Moonbootique sprechen für sich. Bis vor einiger Zeit noch als Duo unter dem Namen Matchy & Bott unterwegs, geht Matchy nun Solopfade und setzt soundtechnisch seiner Karriere noch eins oben drauf. Während seine Produktionen immer wieder in den Beatport Charts kreisen, ist er selbst als DJ in der ganzen Republik und über die Landesgrenzen hinaus unterwegs. Aktuell steht seine Veröffentlichung auf dem Kollektiv und Label Lauter Unfug in den Startlöchern. Wir haben mit Matchy in Berlin gesprochen.

Welches Equipment flasht Dich derzeit am meisten? Und was war maßgeblich an der Produktion der aktuellen Scheibe auf Lauter Unfug im Studio beteiligt?

Ich produziere meine Tracks was Melodien, Basslines, Pads usw. angeht, fast ausschließlich mit dem u-he Diva Synthesizer und mache auch keinen Hehl daraus, dass ich bis auf den Nord Lead und Moog wie z.B. den Sub37 eigentlich keine Hardware benutze. Meine Mireky EP wurde fast ausschließlich mit Diva produziert. Der Synth hat einfach schon so einen fetten, runden Klang, da braucht es nur wenige andere Plugins und Handgriffe um einen richtig schönen, warmen und analogen Sound hinzubekommen. Sonst steht im Studio steht jetzt auch noch ein Roland E-Drum Set und ich muss sagen, das macht schon richtig Spaß die Drums am Schlagzeug einzuspielen.

Womit kannst Du dich stundenlang beschäftigen neben der Musik?

Zurzeit gibt es wirklich wenige Tage an denen ich (außer am Wochenende, wenn ich wegen Gigs unterwegs bin) nicht im Studio bin. Neben der Studioarbeit könnte ich eigentlich die ganze Zeit nur irgendwo in Berlin lecker essen gehen, viel Wein trinken und danach einfach nur im Bett rumliegen 😀

Derzeit liebster Club oder Festival?

Schwierig zu sagen und könnte ich mich glaube ich auch niemals entscheiden. Ich bin schon gerne unterwegs und liebe es in vielen unterschiedlichen Städten spielen zu können, zurzeit spiele ich aber auch sehr gerne in Berlin, um auch selbst ein bisschen mit meinen Engsten feiern zu können.

Welche Tracks hast Du so zuletzt gekauft? Gibt es neben Beatport noch eine Alternative für Dich?

Da ich ziemlich viele Promos bekomme, muss ich glücklicherweise eigentlich kaum noch Musik kaufen, wenn ich jedoch mal einen Track nicht habe und spielen will, kaufe ich ihn bei Beatport.  Der letzte Track war glaube ich von Fairmont – Parrish, wovon ich ein bisschen geflasht war, da ich Fairmont so ziemlich seit dem Titel Gazebo 2005 nicht mehr richtig verfolgt hatte.

Was würdest Du machen, wenn Du überhaupt nichts mit Musik am Hut hättest?

Für mich quasi unvorstellbar, da ich eigentlich mein Leben lang schon Musik mache und nachdem ich länger Klavier gespielt hab schon mit 14 angefangen habe zu Produzieren. Letztes Jahr habe ich letztlich den Schritt gewagt mich nur noch auf die Musik zu konzentrieren, sonst säße ich heute wahrscheinlich immer noch unglücklich, gestresst und überarbeitet in irgendeinem Büro in Frankfurt.

Gibt es etwas, dass Dich besonders antreibt?

Bei mir zumindest ist das so, dass Produzieren sehr viel mit Motivation zu tun hat und ich einen echten Antrieb brauche, um produktiv an die Sache zu gehen. Als ich Anfang des Jahres nach Berlin gekommen bin, hatte ich doch leichte Startschwierigkeiten. Mittlerweile fühle ich mich jedoch voll angekommen, was ich meinen Freunden hier, aber vor allem einer Person stark zu verdanken habe. Nur wenn das private Umfeld stimmt, kann man auch gute Musik machen.

Du hast Dich vor einiger Zeit von Deinem Duo-Partner gelöst und bist jetzt solo als „Matchy“ unterwegs. Was fällt dadurch leichter?

Zu zweit bei Gigs unterwegs sein, ist natürlich eine schöne Sache und ich hatte eine gute Zeit mit Matchy & Bott. Auf der anderen Seite läuft es z. zt. für mich, sowohl produktionstechnisch als auch vom Auflegen her solo besser. Auf die Produktionen die ich damals für M&B gemacht habe, habe ich nochmal, mit mehr Zeit & Energie, eine Schippe draufgelegt und meine letzten Tracks sind so gut wie alle bei Beatport gechartet. Bei Sets wiederum ist es alleine schon einfacher einen richtigen Spannungsbogen aufzubauen, als wenn man sich zu zweit abstimmen muss. Da ich ja eigentlich aus der Produktionsecke komme und Auflegen erst später meine Passion wurde, freut es mich um so mehr, dass ich jetzt schon öfters in letzter Zeit hören durfte, dass die Leute meine Solo-Sets noch mehr feiern, als die M&B Sets damals.

Was läuft so in den nächsten Monaten bei Dir?

Ich werde jetzt noch einige Club Gigs und Indoor Festivals spielen und dann aber gegen Ende des Jahres noch mehr ins Studio gehen, um mit meinem ersten Album zu beginnen. Weiterhin arbeite ich fleißig an neuen EPs und bin z.B. sehr glücklich gerade erst wieder eine auf einem meiner Haupt-Labels untergebracht zu haben – mehr verrate ich noch nicht, außer als kleiner Tipp… die EP wird tierisch gut 😀

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