Integral Bread

Integral Bread – Interview

Wirft man Innovation, einen saftigen Bass und hypnotisch wirkende Melodien in einen Topf, erhält man das Grundrezept vom Spanier “Integral Bread”. Der vom Vicious Magazin im letzten Jahr als Artist des Jahres nominierte Live-Act und Producer hat sich im Laufe der Zeit einen Namen in Europa und darüber hinaus erspielt. Mit Größen wie Richie Hawtin, Sven Väth, Jeff Mills und Carl Craig teilte er sich die Stage und blickt auf eine Vielzahl an Veröffentlichungen zurück. Ganz aktuell hat der gefeierte Spanier, der unter anderem bei den EEE Awards als bester Live Act ausgezeichnet wurde, eine neue EP auf seinem Label Univack Records draußen. Nicht nur dazu haben wir mit Integral Bread gesprochen.

Du machst nun schon seit einigen Jahren elektronische Musik. Daher würde ich gerne wissen, was dir heute noch am Touren, Spielen und Produzieren gefällt?

Ich produziere nun schon seit 20 Jahren elektronische Musik und bin immer noch mit derselben Leidenschaft dabei wie am Anfang. Für mich führt kein Weg daran vorbei, im Studio zu sein und Musik zu produzieren, ganz unabhängig davon, dass es nun auch Teil meines Jobs ist. Entscheidend ist, dass man nie aufhört, Spaß daran zu haben, immer bereit ist dazuzulernen und sich als Künstler immer wieder aufs Neue erfindet. Das Schönste an meiner Tätigkeit ist, dass ich meine Musik einem Publikum präsentieren kann, das wegen mir und meiner Musik gekommen ist. Diese Verbindung, die in dem Moment zwischen dir und dem Publikum entsteht, ist das Großartigste.

Hast du dir schonmal vorgestellt, etwas Anderes als Musik zu machen?

Ja, aber es wäre ziemlich schwierig für mich. Ich hatte schon immer das Bedürfnis, kreativ zu sein. Mithilfe des Komponierens drücke ich meine Gefühle aus und ich glaube, dass ich das auch immer so tun werde. Aber Musik ist nicht das einzige, was ich kann. Falls ich jemals taub werden sollte oder aus anderen Gründen mit der Musik aufhören muss, werde ich sicher einen anderen Weg finden, mich künstlerisch oder beruflich auszudrücken.

Was hat dich in jungen Jahren an der elektronischen Musik so gereizt?

Die elektronische Musik bot mir die Möglichkeit, bei einem Track alle Fäden selbst in der Hand zu haben: Rhythmus, Bass, Melodien, Harmonien, Atmosphäre, Soundqualität etc., als wäre ich eine ganze Band. Das hat mich am meisten fasziniert.

Außerdem war ich davon begeistert, eigene Sounds und Strukturen gestalten zu können, die damals noch total neu waren.

Deine „And Suddenly“ EP auf Univack Records beinhaltet einen großartigen Rafael Cerato Remix. Wie kam es dazu?

„And Suddenly“ ist wahrscheinlich die zeit- und arbeitsaufwändigste EP, die wir jemals auf Univack hatten. Der Original-Track hat für Elio und mich eine ganz besondere Bedeutung, weil es der erste gemeinsame Track von uns beiden ist, nachdem wir nun schon seit 15 Jahren zusammen arbeiten. Außerdem wollten wir dazu noch jeweils einen weiteren Track von jedem von uns.

Einen guten Remixer zu finden, hat uns am meisten Zeit gekostet. Glücklicherweise hörte Rafael unseren Track und liebte ihn. Er war so begeistert, dass er uns sogar anbot, einen seiner unfertigen Tracks zu produzieren (Gladia EP, mit Martin Kremse und Sezer Uysal Remix).

Außer Gigs und Studio – was machst du sonst noch so?

Manchmal trinke, esse und schlafe ich auch noch. XD

Ich bin darüber hinaus auch noch Computer- und Musiklehrer. Und natürlich verbringe ich gerne Zeit mit meiner Freundin, Freunden und Familie, mache Sport (vorallem Klettern), bin gerne draußen in der Natur, erkundschafte gerne neue Orte und Kulturen. Spannend für mich ist außerdem, zwischenmenschliche Beziehungen verstehen zu lernen.

Würdest du uns etwas zu deinem Set-Up erzählen?

Bei mir gibt es keine DJ-Sets, ich spiele immer live und nur meine eigene Musik. Auch wenn ich die Arbeit eines DJs wirklich sehr schätze, bin ich in erster Linie Produzent und möchte genau diese künstlerische Seite von mir zeigen und das am besten mit meinen eigenen Tracks.

Mein Set-Up hat sich im Laufe der Zeit verändert. Anfangs habe ich nur analoge Hardware verwendet, aber mittlerweile bin ich mit meinem Laptop, Ableton, Audio-Interface, Push 2 und der Akai APC40 auch digital unterwegs.

Bist du zur Zeit im Studio? Und was ist noch so auf deiner Agenda für 2017?

Ja, seit ich mein Album vor ein paar Monaten veröffentlicht habe, arbeite ich weiter hart an neuen Tracks. Ich hoffe, dass ich dieses Jahr noch wenigstens vier weitere EPs veröffentlichen kann.

Außerdem wird im Juni noch eine Remix-LP erscheinen, die in Zusammenarbeit mit großartigen Produzenten wie z.B. Barry Jamieson, Dmitry Molosh, Erich Lesovsky, Lunar Plane, Manu Riga, Fabel, Soulwerk oder Erdi Irmak entstanden ist.

Momentan habe ich bestätigte Termine in Spanien, UK, Argentinien und Uruguay. Ich hoffe, dass ich mit meiner Musik noch mehr neue Orte bereisen kann. Vor allem möchte ich unbedingt in Deutschland spielen, wäre toll, wenn sich dazu bald die Möglichkeit ergibt.

Vielen Dank für das Interview!

Integral Bread @ Facebook