Hanne & Lore – Heulsusenpower ohne Wenn und Aber

Im Laufe der Zeit haben sich Steffen Neuhaus & Stefan Helmke sowohl mit eigenen Veranstaltungen, Labelarbeit und rückblickend auch mit einem eigenen Plattenladen stets der Musik verpflichtet, dabei jedoch den größten Teil ihrer Zeit ins DJing und in das Erschaffen ihres einzigartigen Sounds gesteckt. Man findet die beiden in Clubs wie dem Watergate als auch auf Festivals. Keine Frage, der Sound von Hanne & Lore lässt sich nicht in eine Schublade stecken und will es auch gar nicht. Er gleicht einer Kollage aus verschiedenen Ideen und Ansätzen, ob nun Drums, Vocals oder Melodieparts. Sketches und Snippets werden unterwegs im Alltagsgeschehen einfach aufgezeichnet und dann später im Studio bearbeitet und zu den unverkennbaren Hanne & Lore Tracks gefeilt. Ihre Produktionen werden auf Labels wie Monaberry, Snatch, Kittball und Terminal M veröffentlicht. Vor allem ihre handverlesenen Mixsessions und Podcasts wie für das MIXMAG, Soundspace oder auch Electronic Beats stehen für einen unverkennbaren Style, der längst über die Ländergrenzen Deutschlands hinaus für Aufsehen sorgt und die zwei mittlerweile bis nach Kanada und die USA führt. Wir haben nach ihrer eigenen Labelnacht in der Magda in Berlin mit den Herren gesprochen.

Vielen Dank für eure Zeit für ein Interview. Ihr hattet vor Kurzem einen Heulsuse Showcase in der Berliner Magda – wie war es?

Mit der Label Crew unterwegs zu sein ist immer eine große Sause und dann noch beim ersten Mal in der neuen Magda feiern zu dürfen war selbstverständlich ein Highlight – es war ne tolle Nacht!

Wer war alles am Start und wird es weitere Nächte eures Labels in der Magda geben?

Natürlich einige unserer Heulsuse Artists, unter anderem Remcord aus Paris mit einem Liveset, Martin Waslewski und Mirco Niemeier.
Wir hatten auch schon eine Heulsuse Nacht in der Paula in Dresden und werden in 2016 noch weitere Städte bereisen, man darf also gespannt sein.

Wo gönnt ihr euch privat in Berlin gerne mal ne Brause?

Da ich (Stefan) in Neukölln wohne, genauer im Richardskiez, bin ich dort auch meistens anzutreffen. Leckere Brause schlürfe ich vor allem im „mal so mal so“.

Man könnte meinen ihr habt nicht mehr so viel Platz auf der Haut. Aber gibt es in Berlin jemanden, von dem ihr euch auf jeden Fall noch tätowieren lassen wollen würdet?

Früher war „tatau obscure“ meine (Stefan) klare Nummer 1, aber das ist ja längst Geschichte! Julia Toebel hat aber einen eigenen Shop und ihr würde ich die restliche freie Fläche sofort anvertrauen.

Ihr beschäftigt euch auch viel mit Street Art – Was fasziniert euch daran?

Erst einmal war und ist die Street Art losgelöst vom Raum/Museum und für jeden zugänglich. Dann kann auch einfach jeder mitmachen: kleben, sprühen, malen, irgendwas und die Stadt – jede Stadt – wird dadurch zur Leinwand. Manches ist riesig und offensichtlich, anderes so klein, dass man es kaum sehen kann…es gibt überall was zu entdecken.

Ihr habt zuletzt auf Snatch und Monaberry veröffentlicht. Was steht als nächstes bei euch in der Pipeline?

Bis zum Sommer gibt es noch je eine EP auf Kittball mit Bebetta Remix und auf ebenfalls auf unserem Label Heulsuse.

Die Veröffentlichungen auf der Heulsuse erscheinen auch auf originaler Tape-Cassette. Was ist die Idee/Message dahinter?

Anfangs war das nur ne Gimmick Idee mit den Tapes! Die einen hören die über ihr altes Kassettenradio im Auto, die anderen stellen sie sich einfach nur hin. Zu den Cassetten gibt es auch immer den Download Code für die mp3s, so hat jeder was davon.

Ihr seid schon ein paar Jahre dabei. Was macht euch immer noch am meisten Laune bei dem ganzen Touren, Produzieren und Auflegen?

Am besten ist immer noch das unterwegs sein am Wochenende, auch wenn die Reiserei mit Zug, Auto oder Flugzeug oft nervig ist. Man hat auf Tour doch immer viel zu erleben, trifft neue Leute und lernt unweigerlich Städte kennen und lieben und nimmt jede Menge Impressionen wider mit nach Hause. Und wenn man dann noch Partys rocken kann…da gibt’s echt schlimmeres.

Hanne & Lore auf FB & SoundCloud.